Tanz auf vier Hochzeiten – mit abruptem Ende: Saisonrückblick der Kadetten Schaffhausen

Quickline Handball League  •  17.04.2020

Einlauf Der Kadetten Am Supercup 2019

Grosser Freudentaumel, bittere Enttäuschungen, abruptes Endes. Die Kadetten Schaffhausen blicken kritisch auf die letzten Monate zurück und wagen einen Ausblick auf ihre Zukunft.

Mit kaum verändertem Kader konnte das Trainerduo Hrachovec/Bösch in die Saison starten, nur Lucas Meister und Ivan Stevanovic gingen im Vergleich zum Vorjahr neuen Herausforderungen nach. Dafür kamen die Spanier Angel Montoro und «Nacho» Biosca, sowie Filip Maros der mittlerweile bei St. Otmar aktiv ist. Aus dem eigenen Nachwuchs konnten sich Jonas Schelker und Jonas Schopper durch starke Leistungen im NLA-Team behaupten. Auch Mehdi Ben Romdhane und Levin Wanner kamen zu vielen Einsätzen, obwohl sie in erster Linie im Espoirs-Team der NLB spielten. Abwehrspezialist Philip Novak, der gar an die EM mitreisen durfte, hatte es bei den vielen starken Spielern im Abwehrzentrum etwas schwieriger und kam auf nicht ganz so viel Einsatzzeit wie erhofft.

Auf Kurs zum Triple abgefangen

Wie fast immer in den letzten 15 Jahren starteten die Kadetten mit dem Ziel, sich alle drei nationalen Titel zu holen und international möglichst weit zu kommen. Mit einem überzeugenden Triumph über Wacker Thun im Supercup starteten die Kadetten im August dann auch erwartungsvoll in die Saison. Doch lief zu Beginn nicht alles rosig: Der Einstieg in die Meisterschaft missglückte mit zwei Niederlagen aus den ersten vier Spielen – für die Verhältnisse der Kadetten zu wenig.

Die ärgerliche 24:30-Niederlage in Kriens am 18. September sollte allerdings die letzte Meisterschaftsniederlage bleiben: In der Folge überzeugten die Schaffhauser mit einer enormen Konstanz und liessen sich bis zum Saisonabbruch Mitte März nicht mehr bezwingen. So thronten die Kadetten vor Start der Playoffs mit zehn Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und wären mit dem wichtigen Heimvorteil gegen GC Amicitia Zürich ins Rennen um den zwölften Meistertitel der Klubgeschichte gestartet.

Eine ähnliche Dominanz legten die Kadetten auch im Schweizer Cup an den Tag, in welchem sie mit jeweils deutlichen Siegen über die Yellow/Pfadi Espoirs, Kriens-Luzern und den TSV St. Otmar den erneuten Finaleinzug sicherstellten. Leider blieb am Ende auch diese Titelhoffnung unerfüllt. Denn am 13. März wurden Trainer und Spielerrat in einer Telefonkonferenz persönlich über die Folgen der Annullierung der Meisterschaft informiert, die Spieler anschließend durch den Manager. Aufgrund der vom Bundesrat verkündeten Maßnahmen war die Annullierung der Meisterschaft unausweichlich. Ein schwerer Schlag für alle Beteiligten. Das Warten auf den ersten Cuptitel seit 2016 geht somit weiter.

International das Potenzial nicht genutzt

Weniger erfolgreich verlief die Champions League-Kampagne. Am Ende resultierte nur der unbefriedigende sechste und damit letzte Platz der starken Gruppe D. Schuld daran war zum einen Lospech – wie von Experten prognostiziert stellte sich die Gruppe D als deutlich stärker heraus als die Gruppe C, sowohl Bukarest als auch Plock erreichten in der Folge gar das Achtelfinale – zum anderen aber auch einige fahrlässig vergebene Punkte, als man im entscheidenden Moment das Potenzial des Kaders nicht auf dem Feld ausnutzen konnte. Das gleichwohl positive Torverhältnis, die Punktgewinne gegen den Gruppensieger sowie den starken schwedischen Vertreter und zwei Kantersiege unterstreichen, das wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Wie Teamleader Gabor Csaszar analysierte, spielte man „eigentlich bis kurz vor Schluss um den zweiten Platz“.

Erfolgskapitel Nationalteam

Die Kadetten stellten an der Europameisterschaft im Januar mit Abstand die grösste Fraktion an Nationalspielern aus Schweizer Klubs. Insgesamt fünf Schaffhauser hielten in Schweden die Orange/rote Fahne hoch, dies trotz den beiden verletzten Jonas Schelker und Zoran Markovic. Mit Lukas Herburger und Sebastian Frimmel traten auch zwei wichtige Spieler im österreichischen Nationalteam auf. Herburger als Abwehrchef und Frimmel mit einer Vielzahl an Toren waren Lichtblicke im Team der Österreicher und wurden gar mit dem Einzug in die Hauptrunde belohnt.

So geht es weiter

Bojan Beljanski, der sich in seinen 2.5 Jahren bei den Kadetten als wichtiger Mann in der Abwehr etablieren konnte und mit starken Leistungen am Kreis in Erinnerung bleibt, wird als einziger nächste Saison nicht mehr im Schaffhauser Team dabei sein. Levin Wanner, der viele Einsätze im NLA Team hatte, erhält nächste Saison die Chance in Kriens-Luzern sich als Stammspieler in einem starken Team zu bestätigen. Marian Teubert aus der Talentschmiede der Espoirs wird als Spieler auf Rückraum Mitte und starker Mann auch in der Abwehr neu in das NLA-Kader aufsteigen. Auf weitere gelegentliche Einsätze wird auch Mehdi Ben Romdhane zählen können. Als „Reserve“ bei allfälligen Verletzungen dürfen die Kadetten weiterhin auf den unverwüstlichen Arunas Vaskevicius zählen. Fragezeichen stehen noch hinter der Verfügbarkeit von Samuel Zehnder, dessen langwierige Behandlung noch immer keinen definitiven Schluss betreffend weitere Einsatzfähigkeit im Spitzen-Handball zulässt.

Co-Trainer Werner Bösch wird neu als Cheftrainer beim NLB-Club HSC Kreuzlingen amten. Cheftrainer Petr Hrachovec wurde leider um die Chance gebracht seinen fünften Meistertitel mit den Kadetten zu gewinnen. Unter seiner Leitung kehrte aber wieder Ruhe und Ordnung in der Mannschaft ein und die Kadetten fanden auf die Erfolgsspur zurück. Hrachovec wird möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt eine Teilfunktion im Nachwuchsbereich der Kadetten übernehmen. Seinen Posten übernimmt zur neuen Saison der Isländer Adalsteinn Eyjolfsson.

Was also bleibt am Ende? Sicherlich die guten Erinnerungen an die Kantersiege über Medwedi Tschechow (32:23) und GOG Handbold (40:28), sowie das Freundschaftsspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen von Andy Schmid vor über 1'800 Zuschauern in der BBC Arena. Zudem auch der lobenswerte Einsatz der Spieler in der aktuell aussergewöhnlichen Situation – sie helfen älteren Leuten der gemeinnützigen Stiftung „Benessere“ für geistig behinderte Erwachsene sowie Nachbarn beim Einkauf.

Source: Kadetten Schaffhausen

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