SPAR Premium League • 13.04.2021
Der HSC Kreuzlingen hat bei den Frauen erstmals die SPL1 -Finalrunde erreicht und will diese Leistung in der Saison 2021/22 mit einem starken Kader konsolidieren. Dieses nimmt vor der Playoff-Halbfinalserie gegen Titelverteidiger St. Gallen (ab 28. April) deutliche Konturen an. In den letzten Wochen wurden zahlreiche Verträge verlängert, darunter auch jener mit Mobiliar-Topscorerin Pashke Marku.
Die Kreuzlinger Frauen sind die wohl grösste Überraschung in der laufenden Saison in der höchsten Schweizer Spielklasse. Kaum jemand hatte dem Team der jungen Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug (34) und ihrem Assistenten Valon Dedaj (31) – notabene nur drei Jahre nach dem bitteren Abstieg aus der SPL1 im Frühjahr 2018 - zugetraut, erstmals unter die Top 4 vorzustossen und den DHB Rotweiss Thun aus dem Kreis der Finalrunden-Teilnehmer zu verdrängen. Schlussendlich gelang dies den Thurgauerinnen dank Siegen in den beiden Direktduellen trotzdem. In der Finalrunde hat der HSCK in den letzten Wochen dann bewiesen, dass er in diesem Jahr zurecht in die «Beletage» des Schweizer Frauenhandballs aufgestiegen ist. Zuerst überraschte er mit einem 35:31-Heimerfolg über die Spono Eagles und dann schrammte zuletzt auch Tabellenführer LC Brühl St. Gallen beim 21:20 nur hauchdünn an einem erstmaligen Punktverlust gegen die Kreuzlingerinnen vorbei.
Identifikationsfiguren bleiben
In den vergangenen Wochen ist es dem HSCK gelungen, wichtige Personalien zu klären. So hat Mobiliar-Topscorerin Pashke Marku (22) trotz Angeboten aus dem Inland und aus Deutschland gleich für zwei weitere Saisons unterschrieben. «Wir freuen uns sehr, dass Pashke ihr Engagement bei uns verlängert und damit auch ein Treuebekenntnis abgegeben hat», betonen die Klubverantwortlichen. Dasselbe gilt für die wertvolle Allrounderin Selina Weidmann (26), Abwehrspezialistin Kira Klein (26) und Linksaussen Lea Rothacker (20), welche ebenfalls bei ihrem Stammclub bleiben, «und damit unser Bestreben nach Identifikationsfiguren aus der Region im SPL1-Kader unterstreichen.» Marku, Weidmann, Klein und Rothacker haben sämtliche Nachwuchsstufen beim HSCK durchlaufen.
Wichtige Stabilität
Ihre bereits dritte Saison beim HSC Kreuzlingen hängt Torhüterin Nathalie Wörner an. Die 27-jährige Konstanzerin mit Erfahrung aus der 2. Deutschen Bundesliga zeigte zuletzt starke Leistungen, etablierte sich als Nummer 1 und besass grossen Anteil an der positiven Entwicklung des HSCK. «Nathi hat viel vom Techniktraining mit dem ehemaligen NLA-Keeper Holger Hug profitiert und setzt seine Ideen konsequent um. Sie zählt inzwischen mit Abwehrquoten von teilweise über 40 Prozent zu den besten SPL1-Torhüterinnen», so die Kreuzlinger Verantwortlichen. Ebenfalls sehr zufrieden zeigen sich diese mit den Leistungen der ungarischen Kreisläuferin Vanda Gulyas, die ihre erste Saison mit dem HSCK bestreitet. Der Vertrag der 26-Jährigen wurde ebenfalls verlängert. Dasselbe gilt für Astrid Plüss (25), die zuletzt zwar mit viel Verletzungspech zu kämpfen hatte, aber auch im Hintergrund ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft geblieben ist.
Die beiden slowakischen Rückraumspielerinnen Maria Olsovska (26) und Petra Skoricova (20) besitzen weiterlaufende Verträge. Zudem sind sich die Verantwortlichen mit der tschechischen Rechtaussen Katerina Novotna (28) und der jungen Kreisläuferin Jennifer Heinstadt (20) grundsätzlich über eine weitere Zusammenarbeit einig.
Vier Abgänge fix
Nach zwei Saisons im HSCK-Dress kehrt die deutsche Rückraumspielerin Isabel Tissekker (27) aus familiären Gründen in ihre Heimat zurück. «Wir hätten auch mit ihr gerne verlängert, verstehen und akzeptieren aber ihre Beweggründe, zu ihrer Familie und ihrem Lebenspartner in die Region Stuttgart zurückzukehren», so die Clubverantwortlichen. Ob Tissekker ihre Handballkarriere in Deutschland fortsetzt, ist noch offen. Auf ihr Uni-Studium konzentrieren und deshalb eine Handballpause einlegen will nach Saisonschluss die Torhüterin Miriam Federau (25), welche derzeit ebenfalls ihre zweite Saison im HSCK-Dress bestreitet. Dazu hat auch die Mittespielerin Anna Mayer (26) ihren Rücktritt erklärt, da sie ihre berufliche Belastung nicht mehr mit dem grossen Zeitaufwand in einem SPL1-Team unter einen Hut bringen kann. Bereits während der Saison war die Slowenin Katja Sivka (30) zurückgetreten.
Interessante Kontakte
In den letzten Wochen haben bereits mehrere Gespräche mit interessierten Spielerinnen stattgefunden. «Die Ansprüche an mögliche Transfers steigen mit dem Vorstoss in die obere Ranglistenhälfte. Allerdings besitzen wir deutlich weniger finanzielle Möglichkeiten als unsere Konkurrenten», sagt die sportliche Leitung zur nicht einfachen Rekrutierung von Verstärkungsspielerinnen, zumal Kreuzlingen am Bodensee zwar eine sehr attraktive geografische Lage besitzt, gleichzeitig aber eben auch Randregion ist. «Wir hatten zahlreiche interessante Kontakte, können und wollen aber keine Profis verpflichten. Das entspricht erstens nicht unsere Philosophie und ist zweitens auch der aktuell schwierigen Lage aufgrund der Corona-Pandemie geschuldet. Wenn jemand aber Leistungssport mit Beruf und/oder Weiterbildung verbinden möchte, dann ist er bei uns an der richtigen Stelle.» Nichtsdestotrotz ist man beim HSC Kreuzlingen guter Dinge, das Kader in den nächsten Wochen weiter namhaft verstärken zu können.
Aktuell möchte man den Fokus auf die Playoff-Halbfinals gegen den Rekordmeister LC Brühl St. Gallen richten. Die Best-of-3-Serie beginnt am 28. April mit dem Gastspiel in der Olmastadt. Das Heimspiel bestreitet der HSCK am Samstag, 1. Mai, um 18.30 Uhr.
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